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kniebi
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Hi Leute und fröhliche Weihnachten zusammen!
Heute möchte ich hier meinen kleinen Fiat vorstellen. Ich habe ihn 2012 gekauft und jetzt bin ich endlich soweit und mein Umbau ist fertig! Das Forum hier war mir dabei eine super Hilfe - danke dafür!
Für mich ist der Fiorino ideal: klappbarer Beifahrersitz, unauffällig, wendig, schnell. Und eine nette Form (wie ein geschrumpfter Ducato) :zwink:
Ich will ab dem nächsten Frühling überwiegend autark stehen, für ein bis zwei Nächte am Wochenende, irgendwo in der Natur und dann ein wenig Sport machen (Kajak, Fahrrad etc.)
http://fs1.directupload.net/images/user/141226/t74po5ha.jpg
Der Wagen hat den 95 PS Diesel-Motor mit Start-Stopp und 5-Gang-Getriebe. Ich habe jetzt ca. 65.000 km gefahren und hatte bisher bis auf eine Kleinigkeit (Beleuchtung Heizungsregler defekt) keine Probleme. Vielleicht liegt es daran, dass ich überwiegend Langstrecke fahre. Es ist mein erster Fiat, ich hatte eigentlich mit mehr Problemen gerechnet. Start-Stopp ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Motor hat einen ordentlichen Durchzug und genehmigt sich so ca. 5,5 Liter auf 100 Km. Auf der Autobahn, so ab ca. 120 km/h, geht der Verbrauch noch mal deutlich hoch so auf ca. 7-8 Liter.
Die Scheiben habe ich selbst getönt, dafür gibt es Super-Video-Anleitungen bei Youtube. Mit ein wenig Geduld und einem windstillen (!) Raum geht das ziemlich gut. Leider habe ich zuerst nur eine geringe Tönung gewählt, so dass man drinnen immer noch alles gesehen hat. Also Folie wieder runter und die dunkelste Tönung genommen. Jetzt hat man genug Privatsphäre und sieht zumindest tagsüber genug beim Rückwärtsfahren. Nachts verlasse ich mich auf die Rückfahrwarner...
Die Außenspiegel sind wirklich toll! Groß und asphärisch, so übersieht man beim Überholen keine Autos und kann den Wagen wirklich nur mit den Spiegeln mittig in eine Parklücke schieben (hätte nie gedacht, dass so was ohne Schulterblick geht)
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/bgvo9avx.jpg
Hier seht ihr meine Küche. Sie ist aus Pappel-Sperrholz mit 15 mm Stärke und Folienbeschichtung. Vorher hatte ich Pappel Natur verwendet, von der Maserung her auch sehr schön aber leider auch sehr empfindlich, man sah quasi jeden Daumennagel im Holz. Unter der Spüle verstecken sich zwei 5 Liter Kanister (Frisch- und Abwasser) sowie zwei 6-Volt-Batterien für die Tauchpumpe (sitzen hinten auf dem Radkasten). Das Waschbecken hat 30 cm Durchmesser. Der Wasserhahn hat einen Elektroschalter, der die Pumpe beim Betätigen automatisch aktiviert.
Beim Kocher habe ich mich für ein Modell mit Gaskartusche entschieden. Das Ding ist super und hat richtig "Wumms" und ich brauche keine Zulassung etc. Zum Grillen kann ich den Kocher einfach aus seiner Mulde nehmen, da er nicht verschraubt ist.
http://fs1.directupload.net/images/user/141226/3hhfx94z.jpg
Der Tisch kann auch draußen aufgestellt werden, es gibt einen zum Tischbein passenden, klappbaren Dreifuß. Tagsüber verschwindet die Tischplatte in der Sitzbank, nachts wird sie zum Teil der Liegefläche.
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/twwiy5td.jpg
Das ist meine Sitzbank. Ich wollte unbedingt genug freien Fußraum haben, um mich auch bei Regen (kommt hier in Norddeutschland leider öfter vor) im Wagen bewegen zu können, ohne auszusteigen. Als Kompromiss musste ich dafür auf ein Bett für zwei Personen verzichten. Ich habe so lange an Küche und Sitzbank getüftelt, bis ich auf annehmbare 35 cm Breite zwischen den Beiden gekommen bin. Im Vergleich zu den 30 cm vorher ein wirklich spürbarer Vorteil (obwohl sich 5 cm ja nach nichts anhören!)
Die Sitzfläche kann man hochklappen und kommt so an den Stauraum darunter. Das stehende Polster, was ihr jetzt seht kann man auch hinter die beiden Anderen stellen, dann hat man zwischen Tür und Sitzbank 20 cm Platz, z.B. für eine Kühltasche. Das Kissen ist mir zu groß gewesen und ich habe es inzwischen gegen ein Kleineres getauscht.
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/4ppvwt3p.jpg
Nachts klappe ich zuerst die Lehne des Beifahrersitzes um (geht blitzschnell), dann verlängere ich die Sitzbank nach vorne, lege die vier Polster auf und habe eine 70 x 180 cm große Liegefläche. Bei einer früher Version der Sitzbank hatte ich auch mal mit 50 cm Breite experimentiert, aber das war einfach zu schmal zum Liegen!!!
Das Schwierigste war, um den Radkasten zu planen! Er ist bis zu 40 cm hoch. Baute ich mein Bett darüber, konnte ich mich nicht mehr aufrecht hinsetzen (ca. 120 cm bis zur Decke)! Stellte ich eine 70 cm breite Sitzbank aber einfach davor, hatte ich kaum noch Fußraum. Außerdem ergab sich zur Seitentür hin dann ein sehr breiter Spalt, in den ich nachts schon mal abgerutscht bin, auch nicht gerade bequem.
Also habe ich den Radkasten kurzerhand in das Bett integriert, d.h. Sitzhöhe 30 cm, Radkasten ist 20 cm breit plus 50 cm Sitzbank ergeben 70 cm Gesamtbreite, somit vermeide ich auch die Spalte an der Tür.
Auf den 10 cm dicken Matratzen liegt man schon ziemlich bequem, auch wenn es ganz schön aufwendig war, die richtige Härte auszusuchen! Man will ja einsinken aber auch nicht durchliegen. Später will ich noch mal versuchen, ein Froli-System unterzubringen - das wäre dann wirklich super Liegekomfort (hab ich im Keller schon probiert )
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/sylukv7l.jpg
Eigentlich soll man ja mit dem Verkleiden der Wände und Decke beginnen und dann die Möbel reinstellen, doch ich habe es genau umgekehrt gemacht (nicht schlau ). Das lag daran, dass ich keinen Dachhimmel in meinem Auto (mit LKW-Zulassung) drin hatte und deshalb selbst etwas bauen musste. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich die Verkleidung an den Blechen befestigen sollte und wollte nicht einfach drauf los bohren oder kleben. Auch habe ich ewig über eine Isolierung gelesen und nachgedacht...
Jetzt habe ich nur die Decke mit 1 cm selbstklebenden Armaflex beklebt. Das Bodenblech, die Radkästen und das Dach haben außerdem Schwerschichtmatten bekommen. Die sollen das Blech am Dröhnen hindern. Armaflex ist zwar sehr flexibel aber auch sehr anfällig für Risse und Kratzer - eben weil es so weich ist. Zuerst hatte ich auch die Radkästen mit Armaflex beklebt - war das ein Sch...!
Ich und der Kampf mit dem Armaflex:
Ich hatte den Fehler gemacht, die Radkästen vor dem Verkleben mit Armaflex-Reiniger abzuwischen. Dadurch bildeten sich aber Blasen unter den Matten. "Ok, dann eben wieder runter das Zeug, bevor sich noch Rost bildet" dachte ich. Für die zwei Radkästen habe ich dann sage und schreibe ein ganzes Wochenende gebraucht! Ich erkannte: Der Reiniger ist nur zum Entfernen irrtümlich verklebter Matten gedacht aber nicht zur Vorbehandlung!
Beim Ablösen und Reiben zerkrümelt das Armaflex in tausend kleine, klebrige Teilchen. Der Reiniger löst zuerst den Kleber an, verdunstet aber relativ schnell und dann wird der Kleber wieder fest. Eine zähelastische, schwarze, schmierige Schicht bildet sich... Um die Bleche fast richtig sauber zu kriegen, habe ich zum Schluss den Kleber regelrecht runtergewaschen und 2 Liter Reiniger verbraten.
Ansonsten kleben die Armaflexmatten aber wirklich sehr stark, da braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Aber zurück zur Verkleidung: Die Wände habe ich mit einem speziellen "Teppich" (ich würde eher sagen Vlies) aus dem Zubehör beklebt. Dieser ist recht dehnbar ( so bis ca. 5 cm). Arbeitet man vernünftig, sieht man die Ansätze kaum.
Für den Dachhimmel habe ich mir 15 mm starke Sperrholzstreifen zugesägt und dann mit Sikaflex (danke Gerd) direkt an das Dach geklebt. Das hält super! Im Anschluss habe ich 3 mm Sperrholzplatten an die Dachkonturen angepasst und ebenfalls mit dem Vlies beklebt. Diese brauchte ich dann nur noch an die Leisten zu schrauben und fertig.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Dachgepäckträger für die Sportgeräte und dann kann es losgehen...
Obwohl ich schon seit meiner Jugend Möbel baue, war dieser Umbau doch eine ganz schöne Herausforderung! Hinter Dingen, die meist ganz einfach aussehen, steckt doch viel mehr Gehirnschmalz ich ich je gedacht hätte. Das Ganze ist fast wie ein 3D-Puzzle, Du fängst an einer Seite an zu bauen, bist stolz, wenn es passt, hast aber die drei anderen Seiten nicht berücksichtigt und fängst wieder von vorne an!
Wie bringst Du alles unter? Worauf verzichtest Du? Welche Abmessungen sind noch bequem? Etc. etc. In so einem kleinen Auto zählt jeder Zentimeter! Überall Beulen im Blech und schiefe Ecken. Jetzt verstehe ich auch, was mir mal ein Wohnmobil-Händler sagte: " je größer das Auto, je leichter der Ausbau und desto günstiger die Kosten!"
Naja, jetzt habe ich einen fertigen Ausbau ganz nach meinen Wünschen und drei Prototypen im Keller stehen, die ich demnächst wohl mal bei eBay anbieten sollte, um endlich wieder etwas Platz zu schaffen...
Auf jeden Fall hat es mir ohne Ende Spaß gemacht!!! Eigentlich schade, dass ich fertig bin! Auch die Ausbauten anderer Hochdachkombi-Fahrer, z.B. wenn man mal den Renault Kangoo googelt - einfach fantastisch, was man da so finden kann. Und zum Teil viel durchdachter als so mancher Profi-Ausbau (nicht böse sein)!
Probiert es doch auch mal, es gibt so viele wunderschöne Orte zu entdecken - Schweizer Alpen, Bretagne, Mecklenburger Seenplatte, Norwegen, Westerland, Berlin, Amsterdam...
Heute möchte ich hier meinen kleinen Fiat vorstellen. Ich habe ihn 2012 gekauft und jetzt bin ich endlich soweit und mein Umbau ist fertig! Das Forum hier war mir dabei eine super Hilfe - danke dafür!
Für mich ist der Fiorino ideal: klappbarer Beifahrersitz, unauffällig, wendig, schnell. Und eine nette Form (wie ein geschrumpfter Ducato) :zwink:
Ich will ab dem nächsten Frühling überwiegend autark stehen, für ein bis zwei Nächte am Wochenende, irgendwo in der Natur und dann ein wenig Sport machen (Kajak, Fahrrad etc.)
http://fs1.directupload.net/images/user/141226/t74po5ha.jpg
Der Wagen hat den 95 PS Diesel-Motor mit Start-Stopp und 5-Gang-Getriebe. Ich habe jetzt ca. 65.000 km gefahren und hatte bisher bis auf eine Kleinigkeit (Beleuchtung Heizungsregler defekt) keine Probleme. Vielleicht liegt es daran, dass ich überwiegend Langstrecke fahre. Es ist mein erster Fiat, ich hatte eigentlich mit mehr Problemen gerechnet. Start-Stopp ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Motor hat einen ordentlichen Durchzug und genehmigt sich so ca. 5,5 Liter auf 100 Km. Auf der Autobahn, so ab ca. 120 km/h, geht der Verbrauch noch mal deutlich hoch so auf ca. 7-8 Liter.
Die Scheiben habe ich selbst getönt, dafür gibt es Super-Video-Anleitungen bei Youtube. Mit ein wenig Geduld und einem windstillen (!) Raum geht das ziemlich gut. Leider habe ich zuerst nur eine geringe Tönung gewählt, so dass man drinnen immer noch alles gesehen hat. Also Folie wieder runter und die dunkelste Tönung genommen. Jetzt hat man genug Privatsphäre und sieht zumindest tagsüber genug beim Rückwärtsfahren. Nachts verlasse ich mich auf die Rückfahrwarner...
Die Außenspiegel sind wirklich toll! Groß und asphärisch, so übersieht man beim Überholen keine Autos und kann den Wagen wirklich nur mit den Spiegeln mittig in eine Parklücke schieben (hätte nie gedacht, dass so was ohne Schulterblick geht)
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/bgvo9avx.jpg
Hier seht ihr meine Küche. Sie ist aus Pappel-Sperrholz mit 15 mm Stärke und Folienbeschichtung. Vorher hatte ich Pappel Natur verwendet, von der Maserung her auch sehr schön aber leider auch sehr empfindlich, man sah quasi jeden Daumennagel im Holz. Unter der Spüle verstecken sich zwei 5 Liter Kanister (Frisch- und Abwasser) sowie zwei 6-Volt-Batterien für die Tauchpumpe (sitzen hinten auf dem Radkasten). Das Waschbecken hat 30 cm Durchmesser. Der Wasserhahn hat einen Elektroschalter, der die Pumpe beim Betätigen automatisch aktiviert.
Beim Kocher habe ich mich für ein Modell mit Gaskartusche entschieden. Das Ding ist super und hat richtig "Wumms" und ich brauche keine Zulassung etc. Zum Grillen kann ich den Kocher einfach aus seiner Mulde nehmen, da er nicht verschraubt ist.
http://fs1.directupload.net/images/user/141226/3hhfx94z.jpg
Der Tisch kann auch draußen aufgestellt werden, es gibt einen zum Tischbein passenden, klappbaren Dreifuß. Tagsüber verschwindet die Tischplatte in der Sitzbank, nachts wird sie zum Teil der Liegefläche.
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/twwiy5td.jpg
Das ist meine Sitzbank. Ich wollte unbedingt genug freien Fußraum haben, um mich auch bei Regen (kommt hier in Norddeutschland leider öfter vor) im Wagen bewegen zu können, ohne auszusteigen. Als Kompromiss musste ich dafür auf ein Bett für zwei Personen verzichten. Ich habe so lange an Küche und Sitzbank getüftelt, bis ich auf annehmbare 35 cm Breite zwischen den Beiden gekommen bin. Im Vergleich zu den 30 cm vorher ein wirklich spürbarer Vorteil (obwohl sich 5 cm ja nach nichts anhören!)
Die Sitzfläche kann man hochklappen und kommt so an den Stauraum darunter. Das stehende Polster, was ihr jetzt seht kann man auch hinter die beiden Anderen stellen, dann hat man zwischen Tür und Sitzbank 20 cm Platz, z.B. für eine Kühltasche. Das Kissen ist mir zu groß gewesen und ich habe es inzwischen gegen ein Kleineres getauscht.
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/4ppvwt3p.jpg
Nachts klappe ich zuerst die Lehne des Beifahrersitzes um (geht blitzschnell), dann verlängere ich die Sitzbank nach vorne, lege die vier Polster auf und habe eine 70 x 180 cm große Liegefläche. Bei einer früher Version der Sitzbank hatte ich auch mal mit 50 cm Breite experimentiert, aber das war einfach zu schmal zum Liegen!!!
Das Schwierigste war, um den Radkasten zu planen! Er ist bis zu 40 cm hoch. Baute ich mein Bett darüber, konnte ich mich nicht mehr aufrecht hinsetzen (ca. 120 cm bis zur Decke)! Stellte ich eine 70 cm breite Sitzbank aber einfach davor, hatte ich kaum noch Fußraum. Außerdem ergab sich zur Seitentür hin dann ein sehr breiter Spalt, in den ich nachts schon mal abgerutscht bin, auch nicht gerade bequem.
Also habe ich den Radkasten kurzerhand in das Bett integriert, d.h. Sitzhöhe 30 cm, Radkasten ist 20 cm breit plus 50 cm Sitzbank ergeben 70 cm Gesamtbreite, somit vermeide ich auch die Spalte an der Tür.
Auf den 10 cm dicken Matratzen liegt man schon ziemlich bequem, auch wenn es ganz schön aufwendig war, die richtige Härte auszusuchen! Man will ja einsinken aber auch nicht durchliegen. Später will ich noch mal versuchen, ein Froli-System unterzubringen - das wäre dann wirklich super Liegekomfort (hab ich im Keller schon probiert )
http://fs2.directupload.net/images/user/141226/sylukv7l.jpg
Eigentlich soll man ja mit dem Verkleiden der Wände und Decke beginnen und dann die Möbel reinstellen, doch ich habe es genau umgekehrt gemacht (nicht schlau ). Das lag daran, dass ich keinen Dachhimmel in meinem Auto (mit LKW-Zulassung) drin hatte und deshalb selbst etwas bauen musste. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich die Verkleidung an den Blechen befestigen sollte und wollte nicht einfach drauf los bohren oder kleben. Auch habe ich ewig über eine Isolierung gelesen und nachgedacht...
Jetzt habe ich nur die Decke mit 1 cm selbstklebenden Armaflex beklebt. Das Bodenblech, die Radkästen und das Dach haben außerdem Schwerschichtmatten bekommen. Die sollen das Blech am Dröhnen hindern. Armaflex ist zwar sehr flexibel aber auch sehr anfällig für Risse und Kratzer - eben weil es so weich ist. Zuerst hatte ich auch die Radkästen mit Armaflex beklebt - war das ein Sch...!
Ich und der Kampf mit dem Armaflex:
Ich hatte den Fehler gemacht, die Radkästen vor dem Verkleben mit Armaflex-Reiniger abzuwischen. Dadurch bildeten sich aber Blasen unter den Matten. "Ok, dann eben wieder runter das Zeug, bevor sich noch Rost bildet" dachte ich. Für die zwei Radkästen habe ich dann sage und schreibe ein ganzes Wochenende gebraucht! Ich erkannte: Der Reiniger ist nur zum Entfernen irrtümlich verklebter Matten gedacht aber nicht zur Vorbehandlung!
Beim Ablösen und Reiben zerkrümelt das Armaflex in tausend kleine, klebrige Teilchen. Der Reiniger löst zuerst den Kleber an, verdunstet aber relativ schnell und dann wird der Kleber wieder fest. Eine zähelastische, schwarze, schmierige Schicht bildet sich... Um die Bleche fast richtig sauber zu kriegen, habe ich zum Schluss den Kleber regelrecht runtergewaschen und 2 Liter Reiniger verbraten.
Ansonsten kleben die Armaflexmatten aber wirklich sehr stark, da braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Aber zurück zur Verkleidung: Die Wände habe ich mit einem speziellen "Teppich" (ich würde eher sagen Vlies) aus dem Zubehör beklebt. Dieser ist recht dehnbar ( so bis ca. 5 cm). Arbeitet man vernünftig, sieht man die Ansätze kaum.
Für den Dachhimmel habe ich mir 15 mm starke Sperrholzstreifen zugesägt und dann mit Sikaflex (danke Gerd) direkt an das Dach geklebt. Das hält super! Im Anschluss habe ich 3 mm Sperrholzplatten an die Dachkonturen angepasst und ebenfalls mit dem Vlies beklebt. Diese brauchte ich dann nur noch an die Leisten zu schrauben und fertig.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Dachgepäckträger für die Sportgeräte und dann kann es losgehen...
Obwohl ich schon seit meiner Jugend Möbel baue, war dieser Umbau doch eine ganz schöne Herausforderung! Hinter Dingen, die meist ganz einfach aussehen, steckt doch viel mehr Gehirnschmalz ich ich je gedacht hätte. Das Ganze ist fast wie ein 3D-Puzzle, Du fängst an einer Seite an zu bauen, bist stolz, wenn es passt, hast aber die drei anderen Seiten nicht berücksichtigt und fängst wieder von vorne an!
Wie bringst Du alles unter? Worauf verzichtest Du? Welche Abmessungen sind noch bequem? Etc. etc. In so einem kleinen Auto zählt jeder Zentimeter! Überall Beulen im Blech und schiefe Ecken. Jetzt verstehe ich auch, was mir mal ein Wohnmobil-Händler sagte: " je größer das Auto, je leichter der Ausbau und desto günstiger die Kosten!"
Naja, jetzt habe ich einen fertigen Ausbau ganz nach meinen Wünschen und drei Prototypen im Keller stehen, die ich demnächst wohl mal bei eBay anbieten sollte, um endlich wieder etwas Platz zu schaffen...
Auf jeden Fall hat es mir ohne Ende Spaß gemacht!!! Eigentlich schade, dass ich fertig bin! Auch die Ausbauten anderer Hochdachkombi-Fahrer, z.B. wenn man mal den Renault Kangoo googelt - einfach fantastisch, was man da so finden kann. Und zum Teil viel durchdachter als so mancher Profi-Ausbau (nicht böse sein)!
Probiert es doch auch mal, es gibt so viele wunderschöne Orte zu entdecken - Schweizer Alpen, Bretagne, Mecklenburger Seenplatte, Norwegen, Westerland, Berlin, Amsterdam...