hal23562
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Eine fest angebrachte Markise wollte ich nicht. Sie macht in meinen Augen nur an größeren Campern wirklich Sinn und ist mir zu auffällig. Und wie immer wollte ich auch möglichst keinen Eingriff in die Fahrzeugsubstanz, z.B. durch Aufkleben einer Kederschiene. Mir schwebte aufgrund anderweitiger Erfahrungen eine Art Tarp vor, das an der Dachreling befestigt wird.
Das Tarp mit 200 x 225 cm sollte aus beschichtetem Mischgewebe gefertigt werden. Nach meiner Erfahrung ist so etwas bei Regen hinreichend dicht und bietet bei Sonne die mit Abstand beste und angenehmste Beschattung. Einen passenden Stoff fand ich bei ESVO. Da 205 cm breit konnte ich ohne Verluste arbeiten und die Näharbeiten hielten sich in Grenzen. Da er spürbar gut beschichtet ist brauchte ich kleinere Schnittkanten wie z.B. an den Tunneln nicht säumen oder einfassen.
Die Größe ist für meine Bedürfnisse genau ausreichend. Wenn Abends die Kälte vom Himmel fällt, kann man darunter gut mit vier Personen sitzen. Bei Regen dürften zumindest zwei Personen hinreichend geschützt sein, je nach Windrichtung und -stärke. Meine Erfahrung aus vielen Jahren Outdoor-Aktivitäten: Je größer das Tarp, je größer ggf. die Probleme!
Die Konstruktion ist recht simpel. An der Fahrzeugseite befinden sich vier Tunnel, zwei außerhalb der Dachreling, zwei innerhalb. Die werden zum Aufbau z.T. einfach durch die Dachreling gesteckt und dahinter mittels eines durch sie geschobenen, teilbaren GFK-Rohrs am Fahrzeug fixiert. Diese Methode sorgt für einen perfekten und sicheren Sitz des Tarps am Fahrzeug und sie strapaziert nicht unnötig den Lack. Damit baut man zwar nicht so schnell wie z.B. mit einer Kederschiene auf, doch mit etwas Übung geht der Aufbau auch auf diese Weise recht flott von der Hand.
Das GFK-Rohr habe ich bei Bolek gekauft (außen Artikel 10170 AD 24 / ID 22 mm, innen Artikel 10169 AD 22 / ID 20 mm). Sie sind gewickelt. Pultrudierte Rohre reißen relativ schnell.
Andere Befestigungsmethoden, wie z.B. die mit den bereits genannten Kederschienen oder mit Saugnäpfen sagten mir jedoch nicht so zu.
Das Tarp kann dank diverser Befestigungspunkte mittels Teleskop-Aufstellstangen sehr variabel aufgestellt und mit Leinen gespannt werden.
Das Ganze dauert nur wenige Minuten und bedarf ggf. nur eines soliden Campinghammers für die Häringe. Da ich für längere Aufenthalte wenn irgend möglich Asphalt- oder Betonuntergründe so gut es nur irgend geht meide, dürfte diese Tarplösung für mich gut funktionieren.
Das Tarp anfertigen
Aufgrund der Stoffbreite von 205 cm habe ich einfach nur die Webkanten 2 cm umgenäht und anschließend die vordere Kante mit 2 cm gesäumt. Dann schnitt ich die drei Aussparungen zwischen den Tunneln aus, legte die Tunnelteile zur späteren Unterseite um und nähte sie mit 1,5 cm Überlappung an der hinteren Tarpkante fest. Zur Verstärkung und Abdeckung nähte ich dann noch auf ganzer Breite 2 cm Gurtband darüber.
Zuletzt kamen diverse Befestigungsschlaufen an das Tarp (je 1 an den vorderen Ecken, 1 vorne Mitte, 1 jeweils an den Seiten ca. 80 cm von der Vorderkante). Warum angenähte Schlaufen? Weil sie, wenn gut verarbeitet, nach meiner Erfahrung stabiler sind als Einschlagösen. Selbst wenn gut verarbeitet neigen diese hin und wieder zum Ausreißen. Mit einer gut angenähten Schlaufe ist mir das noch nicht passiert.
Ein Wort zum Werkzeug. Es braucht schon eine etwas leistungsfähigere, solide Nähmaschine, die mit dem kräftigen Stoff plus Gurtband fertig wird. Diese Spardinger von Aldi und Co. für 99 € packen das normalerweise nicht.
Ach ja, wenn ich das Tarp aufbaue, muss ich immer daran denken, alles aus der Thule-Box zu nehmen, was ich später vermutlich noch benötige. Ansonsten heißt es Tarp zumindest teilweise wieder abbauen. Na ja, nach zwei-, dreimal abbauen denkt man dann dran.
Ich werde das Tarp erst einmal so nutzen wie es ist. Sollte sich heraus stellen, dass an den Seiten Wetterschutz sinnvoll ist, dann werde ich an die Tarpkanten einfach teilbare C5-Reißverschlüsse annähen. An denen können dann schnell Wetterschutzwände aus leichtem Ripstop angezipt werden. Das ist kein Problem.
Erster Test bezüglich der Befestigung am Fahrzeug.
- Heckklappe geschlossen
- Tunnel unter Reling schieben
- mittleres Rohr in die mittleren Tunnel
- Endrohre in die jeweiligen Tunnel und mit dem mittleren Rohr verbinden - fertig!
Wenn man weiß, wie es am besten geht, ist das in 2 - 3 Minuten erledigt. Wichtig ist, dass das hintere Rohrende nicht die geöffnete Heckklappe berührt. Das vordere Rohrende sollte für bessere Handlebarkeit max. 20 cm heraus ragen.
Die Befestigungslösung mit Rohr und Dachreling ist vielleicht etwas für die, die keine Kederschiene aufkleben wollen, können oder dürfen.
Die nächsten Tage baue ich das Tarp mal komplett auf und berichte. Bis jetzt bin ich jedenfalls sehr zufrieden. Es wird wohl wie geplant funktionieren.
HAL
Das Tarp mit 200 x 225 cm sollte aus beschichtetem Mischgewebe gefertigt werden. Nach meiner Erfahrung ist so etwas bei Regen hinreichend dicht und bietet bei Sonne die mit Abstand beste und angenehmste Beschattung. Einen passenden Stoff fand ich bei ESVO. Da 205 cm breit konnte ich ohne Verluste arbeiten und die Näharbeiten hielten sich in Grenzen. Da er spürbar gut beschichtet ist brauchte ich kleinere Schnittkanten wie z.B. an den Tunneln nicht säumen oder einfassen.
Die Größe ist für meine Bedürfnisse genau ausreichend. Wenn Abends die Kälte vom Himmel fällt, kann man darunter gut mit vier Personen sitzen. Bei Regen dürften zumindest zwei Personen hinreichend geschützt sein, je nach Windrichtung und -stärke. Meine Erfahrung aus vielen Jahren Outdoor-Aktivitäten: Je größer das Tarp, je größer ggf. die Probleme!
Die Konstruktion ist recht simpel. An der Fahrzeugseite befinden sich vier Tunnel, zwei außerhalb der Dachreling, zwei innerhalb. Die werden zum Aufbau z.T. einfach durch die Dachreling gesteckt und dahinter mittels eines durch sie geschobenen, teilbaren GFK-Rohrs am Fahrzeug fixiert. Diese Methode sorgt für einen perfekten und sicheren Sitz des Tarps am Fahrzeug und sie strapaziert nicht unnötig den Lack. Damit baut man zwar nicht so schnell wie z.B. mit einer Kederschiene auf, doch mit etwas Übung geht der Aufbau auch auf diese Weise recht flott von der Hand.
Das GFK-Rohr habe ich bei Bolek gekauft (außen Artikel 10170 AD 24 / ID 22 mm, innen Artikel 10169 AD 22 / ID 20 mm). Sie sind gewickelt. Pultrudierte Rohre reißen relativ schnell.
Andere Befestigungsmethoden, wie z.B. die mit den bereits genannten Kederschienen oder mit Saugnäpfen sagten mir jedoch nicht so zu.
Das Tarp kann dank diverser Befestigungspunkte mittels Teleskop-Aufstellstangen sehr variabel aufgestellt und mit Leinen gespannt werden.
Das Ganze dauert nur wenige Minuten und bedarf ggf. nur eines soliden Campinghammers für die Häringe. Da ich für längere Aufenthalte wenn irgend möglich Asphalt- oder Betonuntergründe so gut es nur irgend geht meide, dürfte diese Tarplösung für mich gut funktionieren.
Das Tarp anfertigen
Aufgrund der Stoffbreite von 205 cm habe ich einfach nur die Webkanten 2 cm umgenäht und anschließend die vordere Kante mit 2 cm gesäumt. Dann schnitt ich die drei Aussparungen zwischen den Tunneln aus, legte die Tunnelteile zur späteren Unterseite um und nähte sie mit 1,5 cm Überlappung an der hinteren Tarpkante fest. Zur Verstärkung und Abdeckung nähte ich dann noch auf ganzer Breite 2 cm Gurtband darüber.
Zuletzt kamen diverse Befestigungsschlaufen an das Tarp (je 1 an den vorderen Ecken, 1 vorne Mitte, 1 jeweils an den Seiten ca. 80 cm von der Vorderkante). Warum angenähte Schlaufen? Weil sie, wenn gut verarbeitet, nach meiner Erfahrung stabiler sind als Einschlagösen. Selbst wenn gut verarbeitet neigen diese hin und wieder zum Ausreißen. Mit einer gut angenähten Schlaufe ist mir das noch nicht passiert.
Ein Wort zum Werkzeug. Es braucht schon eine etwas leistungsfähigere, solide Nähmaschine, die mit dem kräftigen Stoff plus Gurtband fertig wird. Diese Spardinger von Aldi und Co. für 99 € packen das normalerweise nicht.
- https://i0.wp.com/pluennenkreuzer.de/wordpress/wp-content/uploads/2021/07/IMG_20210706_181923_800_600.jpg?resize=525%2C394
Einer der Tunnel von der Oberseite
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Unterseite mit aufgenähtem Gurtband. Die Tunnelecken sind gegen Ausreißen stark verriegelt
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Die vorproduzierten Schlaufen für Aufstellstangen und Spannleinen
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Die Eckschlaufen. Na ja, etwas sauberer hätte ich schon nähen können, schäm. Hab ich natürlich schnell noch korrigiert ...
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An den Seiten sieht es schon besser aus
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Eine Rohrverbindung. In das mittlere Rohr sind an den Enden passende, ca. 20 cm Innenrohre eingeklebt
Ach ja, wenn ich das Tarp aufbaue, muss ich immer daran denken, alles aus der Thule-Box zu nehmen, was ich später vermutlich noch benötige. Ansonsten heißt es Tarp zumindest teilweise wieder abbauen. Na ja, nach zwei-, dreimal abbauen denkt man dann dran.
Ich werde das Tarp erst einmal so nutzen wie es ist. Sollte sich heraus stellen, dass an den Seiten Wetterschutz sinnvoll ist, dann werde ich an die Tarpkanten einfach teilbare C5-Reißverschlüsse annähen. An denen können dann schnell Wetterschutzwände aus leichtem Ripstop angezipt werden. Das ist kein Problem.
Erster Test bezüglich der Befestigung am Fahrzeug.
- https://i1.wp.com/pluennenkreuzer.de/wordpress/wp-content/uploads/2021/07/IMG_20210707_121331_800_600.jpg?resize=525%2C394
Montage zur Probe. Passen die Tunnel? Erst mal ja, die Rohre jedoch noch nicht
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Vorn ist alles ok
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Detail vom vordern Ende der Reling
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Hier sieht man gut das Befestigungsprinzip. Hinterer Tunnel und Rohr ragen zu weit nach achtern. Wenn die Klappe oben ist passt das nicht!
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Was nicht passt wird passend gemacht! Das Tarp wird einige cm nach vorne gezogen. Genau so soll es dann aussehen
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Lediglich an der Mittelstütze der Reling musste der Tunnel noch etwas gekürzt werden. So what? Eine Minute Arbeit halt ...muss nur abgeschnitten werden
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So in etwa soll es dann aussehen
- Heckklappe geschlossen
- Tunnel unter Reling schieben
- mittleres Rohr in die mittleren Tunnel
- Endrohre in die jeweiligen Tunnel und mit dem mittleren Rohr verbinden - fertig!
Wenn man weiß, wie es am besten geht, ist das in 2 - 3 Minuten erledigt. Wichtig ist, dass das hintere Rohrende nicht die geöffnete Heckklappe berührt. Das vordere Rohrende sollte für bessere Handlebarkeit max. 20 cm heraus ragen.
Die Befestigungslösung mit Rohr und Dachreling ist vielleicht etwas für die, die keine Kederschiene aufkleben wollen, können oder dürfen.
Die nächsten Tage baue ich das Tarp mal komplett auf und berichte. Bis jetzt bin ich jedenfalls sehr zufrieden. Es wird wohl wie geplant funktionieren.
HAL
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